Tauchurlaub in Ägypten

Ein Tauchparadies zwischen Wüstenlandschaft und historischen Schätzen

Denkt man an Ägypten, kommen vielen vor allem mächtige Pyramiden, geheimnisvolle Pharaonen und unendliche Wüstenlandschaften in den Sinn. Doch neben diesen beeindruckenden Zeugnissen einer jahrtausendealten Geschichte birgt das Land noch ein weiteres, kaum weniger faszinierendes Geheimnis: seine atemberaubende Unterwasserwelt.

Das Rote Meer, welches sich an der Ostküste Ägyptens entlangzieht, ist weltbekannt für seine farbenprächtigen Korallenriffe, seine Vielfalt an Meeresbewohnern und glasklarem Wasser. Diese einzigartige Kombination macht Ägypten zu einem der Top-Tauchziele weltweit. Von Anfängern, die gerade ihre ersten Atemzüge unter Wasser nehmen, bis hin zu erfahrenen Tauchern, die auf der Suche nach dem ultimativen Taucherlebnis sind – hier findet jeder seine persönliche Unterwasser-Oase.

Tauchsafari oder Tauchurlaub im Resort

Viele der luxuriösen Resorts in Ägypten haben eine eigene Tauchbasis und sind außerdem mit dem Privileg eines eigenen Hausriffs gesegnet. So können Taucher nach nur wenigen Schritten von ihrem Hotelzimmer aus direkt ins klare Wasser des Roten Meeres eintauchen. Das ist nicht nur ideal für Anfänger oder noch weniger erfahrene Taucher, sondern vor allem für Unterwasser-Enthusiasten, die Ihren Ägypten Tauchurlaub gemeinsam mit Nicht-Tauchern verbringen.

Bild von Ahmad El-Shabory auf Pixabay

Das Tauchen am Hausriff ist die ideale Wahl für Anfänger und alle, die die Freiheit und Flexibilität schätzen, in ihrem eigenen Tempo zu tauchen, oft ohne die Einschränkung fester Zeitpläne. Darüber hinaus bieten die meisten Tauchbasen tägliche Bootsausflüge zu nahegelegenen Tauchplätzen an. In kleinen Gruppen erreicht man bekannte Riffe oder gar versunkene Wracks und kann häufig zwei erlebnisreiche Tauchgänge pro Ausfahrt unternehmen.

Für die wahren Abenteuerlustigen unter den Tauchern bietet sich eine andere, intensivere Erfahrung: bei einer Tauchsafari verbringt man seinen Tauchurlaub auf speziell ausgestatteten Tauchschiffen. Diese Schiffe navigieren zu entlegenen Riffen und Tauchspots, die oft von den täglichen Bootsausflügen nicht erreicht werden können. Dies bietet die einzigartige Gelegenheit, seltene Meeresbewohner in Gewässern abseits der Touristenströme zu beobachten.

Die verzauberte Welt unterhalb der Wellen: Das Unterwasserleben des Roten Meeres

Wer ins Rote Meer eintaucht, betritt eine Welt, die in ihrer Farbenpracht und Artenvielfalt ihresgleichen sucht. Die Gewässer vor Ägyptens Küsten beherbergen eines der reichsten und vielfältigsten marinen Ökosysteme der Welt.

Taucher können hier eine beeindruckende Palette an Meeresbewohnern beobachten. Bunte Schwärme von Falterfischen, Anemonenfischen und Papageienfischen flitzen zwischen den Korallen umher, während majestätische Napoleonfische und schillernde Muränen neugierige Blicke aus der Ferne werfen. Das Rote Meer ist auch Heimat für eine Anzahl von Haiarten, darunter Weißspitzen-Riffhaie, Hammerhaie und gelegentlich sogar den beeindruckenden Walhai, den größten Fisch der Ozeane.

Bild von visa vietnam auf Pixabay

Doch nicht nur Fische ziehen die Blicke auf sich: Schildkröten gleiten gemächlich an den Riffen entlang, während verspielte Delfine oft in der Nähe von Tauchgruppen gesichtet werden. In bestimmten Gebieten, insbesondere in der Nähe von Marsa Alam, haben Taucher sogar die Chance, Dugongs – auch Seekühe genannt – zu beobachten, eine seltene und besondere Begegnung.

Doch das wahre Juwel des Roten Meeres sind zweifellos seine Korallengärten. Hier finden sich über 200 verschiedene Arten von Hart- und Weichkorallen, die zusammen ein farbenfrohes, lebendiges Mosaik bilden. Diese Riffe bieten nicht nur Nahrung und Schutz für zahlreiche Meeresbewohner, sondern sind auch ein entscheidender Indikator für die Gesundheit des gesamten marinen Ökosystems.

Leider sind, wie in vielen Teilen der Welt, auch die Korallenriffe des Roten Meeres bedroht. Überfischung, Klimawandel und der Einfluss des Tourismus haben zu einem Rückgang der Korallengesundheit geführt. In einigen Gebieten sind Bleichereignisse und Schäden durch Anker oder unachtsame Taucher zu beobachten. Dennoch gibt es auch Lichtblicke. Durch Naturschutzinitiativen, strengere Regelungen für den Fischfang und verstärkte Bemühungen im Bereich des nachhaltigen Tourismus gibt es Orte, an denen die Riffe sich erholen und weiterhin gedeihen.

Ägyptens Tauchregionen: Eine Reise entlang der Küste des Roten Meeres

Scharm El-Scheikh

1. • Tauchbedingungen: In dieser Region sind die Tauchbedingungen häufig ideal mit klarer Sicht und mäßigen Strömungen.
   • Unterwasserwelt: Eine Vielfalt von Korallengärten und bunte Riff-Fische dominieren das Unterwasserpanorama. Haie, Schildkröten und Barrakudas sind ebenfalls häufige Gäste.
   • Beliebte Tauchplätze: Das Ras Mohammed Nationalparkgebiet ist ein Highlight mit Plätzen wie Shark Reef und Yolanda Reef. Auch die Wrackstätte des SS Thistlegorm ist ein Muss für jeden Taucher.

Hurghada

1. • Tauchbedingungen: Hier finden Taucher eine Mischung aus geschützten Riffen und offenen See-Tauchplätzen mit gelegentlich stärkeren Strömungen.
   • Unterwasserwelt: Neben den Korallengärten kann man hier oft große Schwärme von Fischen und Wracks aus verschiedenen Zeitepochen beobachten.
   • Beliebte Tauchplätze: Giftun Island, die Wracks von Abu Nuhas und natürlich das berühmte Wrack der Rosalie Moller.

Marsa Alam

1. • Tauchbedingungen: Die Gewässer sind oft ruhiger als im Norden, aber einige Tauchplätze können anspruchsvoller sein, besonders für Anfänger.
   • Unterwasserwelt: Dieses Gebiet ist bekannt für seine Begegnungen mit Großfischen. Neben Haien sind hier auch häufig Dugongs und Delfine zu sehen.
   • Beliebte Tauchplätze: Elphinstone Reef, Dolphin House und die Riffe um Hamata.

Tiefer Süden

1. • Tauchbedingungen: Diese abgelegenen Tauchplätze sind oft nur per Tauchsafari erreichbar und bieten unberührte Bedingungen mit hervorragender Sicht.
   • Unterwasserwelt: Die Artenvielfalt ist beeindruckend, von seltenen Korallenarten bis zu großen Raubfischen.
   • Beliebte Tauchplätze: Die Riffe von St. John’s, Habili Ali und Rocky Island.

Ägyptens Rotes Meer ist zweifellos ein Paradies für Taucher. Seine atemberaubende Unterwasserwelt, von farbenfrohen Korallengärten bis zu majestätischen Großfischen, zieht Jahr für Jahr unzählige Taucher aus aller Welt an. Doch wie in vielen anderen Teilen der Welt auch, sind die marinen Ökosysteme hier zunehmend gefährdet. Daher liegt es in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, seinen Beitrag zum Schutz dieser faszinierenden Welt zu leisten.

Nachhaltiger Tauchtourismus beginnt mit dem Verständnis und dem Bewusstsein für die empfindliche Umgebung, in die wir eintauchen. Dies bedeutet, sich an etablierte Tauchregeln zu halten, den physischen Kontakt mit Korallen und Meeresbewohnern zu vermeiden und Müll nicht im Meer zurückzulassen. Es bedeutet auch, die lokalen Gemeinschaften zu unterstützen, die oft in direkter Beziehung zu diesen Ökosystemen stehen.

Foto von Hiroko Yoshii auf Unsplash

Darüber hinaus können Taucher bewusst Entscheidungen treffen, indem sie nachhaltig operierende Tauchzentren und Resorts wählen, die sich für den Schutz der Meeresumwelt einsetzen. Das kann beinhalten, sich für Unternehmen zu entscheiden, die ihre Anker nicht auf Korallen ablassen, Tauchaktivitäten in empfindlichen Gebieten begrenzen oder sich an Aufklärungs- und Schutzprogrammen beteiligen.

Die Schönheit und Vielfalt des Roten Meeres sind ein kostbares Erbe, das es zu bewahren gilt. Wenn wir als Taucher unsere Leidenschaft für die Unterwasserwelt mit Respekt und Verantwortung ausüben, können wir sicherstellen, dass dieses Paradies auch für künftige Generationen erhalten bleibt. Möge jeder Tauchgang im Roten Meer nicht nur eine Entdeckungsreise für uns selbst, sondern auch ein Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Umgangs mit unserem Planeten sein.